1945-1963

1945

Am 23. Januar 1945 wird die Skiriege Reigoldswil als Untersektion des Turnvereins gegründet. 24 Mitglieder treten dem Verein bei, mit dem Ziel «den schönen Skisport auf kameradschaftlicher Grundlage zu fördern». Dieses Ziel gilt bis heute als Basis des Vereins. Hans Probst wird zum ersten Präsidenten gewählt. Der Jahresbeitrag wird auf einen Franken festgesetzt.

1946

Im zweiten Jahr der Skiriege können aufgrund des milden Winters
keine sportlichen Tätigkeiten durchgeführt werden. Es wird dagegen
erstes Material angeschafft.

1947

Wiederum liegt wenig Schnee auf den Jurahöhen. Trotzdem kann
der Verein sein erstes Clubrennen in der Bergmatten durchführen.
Am 2. März 1947 findet eine Dreierkombination aus Abfahrt, Slalom
und Langlauf statt. Der Sieger des ersten Clubrennens wurde leider
nicht protokolliert.

Der Mitgliederbestand ist auf 37 Personen angestiegen.

1948

Erneut ein Winter ohne Schnee und somit ohne sportliche Aktivitäten.
Der geplante Turnerskitag kann nicht durchgeführt werden.
Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Reigoldswil (VVR) spendet
einen wunderbaren Zinnteller als Wanderpreis für das Clubrennen,
welcher erst Jahre später das erste Mal vergeben werden kann.
Traugott Dietrich wird auf Wunsch der Jahresversammlung für ein
weiteres Jahr im Amt bestätigt und nicht – wie er selber will – aus
dem Vorstand entlassen.

1949

In diesem Jahr ist man mit Petrus gar nicht zufrieden. Mit Mühe und
«unter denkbar schlechten Schneeverhältnissen» kann man den
kantonalen Turnerskitag durchführen. 40 Teilnehmende messen sich
in den Bergmatten in Abfahrt, Slalom und Langlauf. Der Reingewinn
des Anlasses beträgt 30 Rappen.

Mit den Leistungen der einheimischen Fahrer kann man zufrieden
sein. Trotzdem stellt man fest, dass es noch viel an Übung benötigt,
um mit den Besten mithalten zu können.

Leo Dietrich beantragt an der Jahresversammlung eine Erhöhung
des Jahresbeitrags auf 1.50 Franken, damit in den schneearmen Wintern über das Wochenende ein besseres Skigebiet in den Alpen besucht werden kann. Der Präsident unterstützt die Idee, schlägt aber
die Einführung einer freiwilligen Reisekasse vor, damit die Gelder
separat von der Vereinskasse geführt werden können. Dem Antrag
des Präsidenten wird stattgegeben.

1950

Erneut können wegen des milden Winters fast keine sportlichen Aktivitäten durchgeführt werden. Peter Suter schlägt erneut eine Erhöhung des Jahresbeitrags vor, um Reisen in die Alpen zu finanzieren. Der Antrag erscheint dem Präsidenten aus begreiflichen Gründen undurchführbar, so dass es einstimmig beim Jahresbeitrag in der Höhe eines Franken bleibt.

1951

Bereits das siebte Jahr nach der Gründung und wieder bleibt der
Schnee in den Niederungen fast gänzlich aus. Durch die zahlreichen
milden und schneearmen Winter der letzten Jahre lässt die Begeisterung für den Skisport nach. Noch immer kann kein Rennen um den ersten Wanderpreis ausgetragen werden…

Erneut werden an der Jahresversammlung Stimmen laut, man soll
den Beitrag Zugunsten von Fahrten in die Berge erhöhen. Es wird
auf die freiwillige Reisekasse verwiesen und kein Beschluss gefasst.
Kurt Roth löst Traugott Dietrich als Technischer Leiter im Vorstand ab.

1952

Endlich Schnee in Reigoldswil! Leider haben sich die vergangenen
Jahre aber ungünstig bemerkbar gemacht und den jüngeren Fahrern
fehlt es ein wenig an Begeisterung. Das Clubrennen im Januar gewinnt Kurt Roth. Er kann somit als Erster den Wanderpreis entgegennehmen.

An der Jahresversammlung wird erneut das Problem der Reisekasse
aufgegriffen, in welche bisher noch kein Rappen einbezahlt wurde.
Ein Beschluss wird jedoch erneut vertagt.

1953

Wieder herrschen günstige Schneeverhältnisse und die Mitglieder der Skiriege können sich manches Wochenende dem Skisport widmen. Der Präsident stellt aber fest, dass einige Skifahrer vermehrt
eigene Wege einschlagen, obwohl es doch gemeinsam mit den  Kameraden viel schöner und gemütlicher ist.

1954

Bereits das zehnte Vereinsjahr und ein lange gehegter Wunsch geht in Erfüllung. Die Fahrt ins Skigebiet von Engelberg am Fasnachtssonntag begeistert alle Teilnehmenden.
Kurt Roth gewinnt zum dritten Mal in Folge das Clubrennen (Dreierkombination).
Die Skiriege hat nach dem starken Aufschwung der Gründungsjahre eine erste Durststrecke hinter sich. Die Mitgliederzahl stagniert bei knapp über 40 und es herrscht Nachwuchsmangel.

1955

Auf den Jurahöhen liegt sehr lange eine schöne Schneedecke. Bei der Teilnahme am «Grümpelrennen» der Skiriege Liestal (Vogelberg-«Chleiweidli») klassieren sich sechs Reigoldswiler unter den ersten zehn Fahrern. Eine Machtdemonstration.

Der Bau der Gondelbahn und des Skilifts auf den Vogelberg stehen
bevor und wecken im Verein hohe Erwartungen. An der  Jahresversammlung werden bereits Pläne für kommende Renntrainings und Skirennen im «Chleiweidli» besprochen.

1956

Endlich sind die Gondelbahn und der Skilift fertig. Doch Petrus bekundet kein allzu grosses Verständnis. Während im Januar kaum
Schnee liegt, folgt im Februar eine Kältewelle mit bis zu minus 20
Grad – leider ohne Schnee. So können die neuen Anlagen in der Premierensaison nicht genutzt werden.

Dafür legen sich die Mitglieder der Skiriege in über 250 Stunden
freiwilliger Arbeit ins Zeug, um die Talabfahrt via Bürten, Martinsweid
und Bergmatten zu säubern und befahrbar zu gestalten. Leider
bleibt die Entschädigung der Autobus AG in Form von Gratisfahrten
ein leeres Versprechen.

1957

Auch im zweiten Jahr der Gondelbahn bleibt der Schnee fast gänzlich
aus. Nur wenige Male können die Bretter angeschnallt werden.

Der erneute Antrag von Leo Dietrich, betreffend der Aufnahme von
Damen in die Skiriege, wird einstimmig angenommen.

1958

Reger Skibetrieb auf den Jurahöhen. Die Skiriege hilft beim Trasseebau des Skilifts Vogelberg mit, damit die Fahrt nach oben angenehmer wird.

Kurt Roth gewinnt erneut die Dreierkombination am Clubrennen und kann somit den Wanderpreis endgültig für sich behalten.

1959

Erneut herrschen schlechte Schneeverhältnisse in der Region. Die
Euphorie des Gondelbahnbaus ist endgültig verflogen. Die Jahresversammlung muss wegen «Unvorhergesehenem» abgesagt werden.

1960

Noch ein schlechter Winter, noch weniger Zusammenhalt in der
Riege. Der Präsident blickt in seinem Jahresbericht wehmütig auf
die Zeiten mit 30 und mehr Teilnehmenden an Skitagen zurück und
hegt erste Rücktrittsgedanken.

1961/1962

Schlechte Winter und kaum Tätigkeiten in der Riege.  Jahresversammlungen werden wegen mangelnder Beteiligung nicht abgehalten. Die Motivation beim Vorstand ist auf dem Nullpunkt angelangt.

1963

Die Skiriege erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf und die ersten Frauen treten dem Verein bei. 

Nach anfänglich schlechten Schneeverhältnissen ist der Winter 1962/1963 äusserst günstig für den Skisport in der Region. Das 1. Wasserfallen-Derby wird auf Anregung von Max Steffen mit über 200 Teilnehmenden ausgetragen. Ein voller Erfolg.

Hans Probst und Kurt Roth treten an der Jahresversammlung kurz nach dem Rennen zurück. Max Steffen wird neuer Technischer Leiter. Der erst 19-jährige Werner Dietrich – eben dem Club beigetreten – wird neuer Präsident.

Der Jahresbeitrag wird auf drei Franken erhöht. Die Skiriege tritt dem Samariterverein als Mitglied bei.